Das Thema Abfall und Müllentsorgung beschäftigt nicht nur Eltern. Es hat inzwischen eine weit größere Dimension angenommen. Spätestens mit der friday for future Bewegung müssen wir als Gesellschaft erkennen, dass jeder einzelne von uns einen Unterschied macht. Man mag von Greta Thunberg halten was man will. Darauf will ich auch nicht näher eingehen. Es geht mir um mich und meine Verantwortung. Was kann ich tun um diesen Planeten noch eine Weile am Leben zu erhalten. Irgendwann wird es mich nicht mehr geben – aber meine Kinder – und deren Kinder. Und was hab ich dann für eine Welt hinterlassen – was war mein ökologischer Fingerabdruck – was hab ich für Werte weitergegeben?
Als ich vor Jahren meine beiden ersten Kinder gleichzeitig mit Wegwerfwindeln gewickelt habe ist mir der Müll quasi zu den Ohren rausgequollen. Bei uns im Landkreis zahlt man für jede Leerung der Restmülltonne, wenn man eine große Tonne hat, dementsprechend mehr. Und wir hatten eine große Tonne!!!! Und sie musste jedes Mal geleert werden!!!
Bei meinen zwei Kleinen gab es auch eine Phase wo ich gleichzeitig zwei Wickelkinder hatte – mit dem Unterschied dass es diesmal Stoffwindeln waren. Uns reichte die kleine Tonne und sie stand auch nicht bei jeder Leerung draußen 😉
Aber was heißt das in Zahlen ausgedrückt?
Es gibt ein tolles Video von FoxyBaby wo es um das Müllaufkommen in Deutschland geht. Darin heißt es:
Ein Kind füllt, während der drei Jahre die es gewickelt wird, 66 Mülltonnen mit 6000 Windeln!!!
Und das ist ja nur Eines!!! In Deutschland gibt es über 2 Millionen Kinder und über 90% werden mit Wegwerfwindeln gewickelt. Das ergibt 44.000.000 Mülltonnen – pro Jahr!!!!
Die Windeln sind dann aber nicht verschwunden oder recycelt wenn sie entsorgt wurden.
Landen sie auf der Deponie brauchen sie ca. 450 Jahre um zu verrrotten – und dann sind sie immer noch nicht weg. Sie zerfallen zu Mikroplastik. Ich brauche sicher nicht erwähnen warum das ganz großer Mist ist.
Landen die Windeln in der Müllverbrennungsanlage dann passiert was sehr interessantes. Die Anlagen beziehen ihren Strom durch Rückgewinnung der Energie, die bei der Verbrennung entsteht. Wegwerfwindeln machen aber inzwischen bis zu 10% des Hausmülls aus. Und diese brennen nicht. Erstens weil der Superabsorber der in der Windel steckt nur schwer entflammbar ist. Ursprünglich wurde er als Brandschutzmittel entwickelt. Zweitens weil die Wegwerfwindel logischerweise voll mit Feuchtigkeit ist, die erst verdampfen muss. Somit muss sogar noch Energie zugeführt werden um diese nassen Klumpen überhaupt verbrennen zu können – aber dann sind sie auch nicht weg. Übrig bleibt eine eine hochgiftige Masse die in unterirdischen, ausgedienten Bergwerken endgelagert wird. Aus den Augen aus dem Sinn. Meint man. Irgendwann wird uns das alles auf die Füße fallen.